Die Großfeldsiedlung ist ein Quartier 21. Bezirk Wiens nahe der U-Bahnstation Leopoldau. Im Norden wird das Quartier von den Eisenbahngleisen, im Süden von der stark frequentierten Julius-Ficker-Straße begrenzt. Im Osten und Westen befinden sich großteils Agrarflächen. Das Zentrum wird durch ein Einkaufszentrum und die Parkanlage Gitlbauergasse, sowie dem dazu angrenzenden Schwimmbad definiert. In dem Quartier stehen zahlreiche Gemeindebauten der Stadt Wien aus den 1970er Jahren, welche das Aussehen und die Atmosphäre des Stadtteils wesentlich prägen.
Tobias Schöffmann (Ausarbeitung des Einzelkonzeptes Typ A)
Csenge Úry (Ausarbeitung des Einzelkonzeptes Typ B)
Selen Hacızekeriyaoğlu (Ausarbeitung des Einzelkonzeptes Typ C)
Anhand unserer Analyse und zahlreichen Besuchen haben wir folgende Grundprobleme des Quartiers festgestellt:
1. Fehlen des menschlichen Maßstabs
2. Mangelnde Privatsphäre in der Erdgeschoßzone
3. Mangelnde Barrierefreiheit
1. Nachverdichten
Um der enormen Weitläufigkeit des Gebiets entgegenzuwirken muss nachverdichtet werden. Durch weitere Bebauung können Nischen geschaffen werden, in denen sich Menschen gerne aufhalten. Außerdem wird eine klarere Definition der räumlichen Grenzen erreicht. Die Neubebauung basiert auf einem 5 m x 5 m Raster.
2. Mehr Durchwegungen
Damit die Nachverdichtung nicht zu einer Überbelastung des Verkehrsnetzes führt, müssen mehr Durchwegungen innerhalb des Quartiers geschaffen werden. Dies gelingt uns anhand von Shared Spaces, die nicht nur die Vernetzung vebessern, sondern auch die Barrierefreiheit quartiersweit verbessern.
3. Schaffen privater EG Zonen und Innenhöfe
Durch das Schließen der Bebauung und anderen abgrenzenden Maßnahmen werden Innenhöfe geschaffen, die private und öffentliche Bereiche klar von einander trennen. Sind im Erdgeschoss Wohnungen vorgesehen, wird die Ebene erhöht, um eine Verbesserung der Privatsphäre zu bewirken.
4. Entstehen verschiedener Baufelder
Durch die Shared Spaces werden einige Bereiche neu definiert. Wir haben die entstandenen Baufelder in 3 Kategorien unterteilt:
– Typ A freie Baufelder
– Typ B Gemeindebauten, welche um einen Hof angeordnet sind
– Typ C frei stehende Zeilenbauten
In den Einzelprojekten wurde jeweils eines der erwähnten Baufelder ausgearbeitet.
5. Landschaftskonzept
Die Landschaftskonzepte der Einzelprojekte basieren auf den neu entstehenden Shared Spaces im Quartier. Als Grundidee für die weiteren Ausarbeitungen dienen organische Formen, welche auf die Bewegungsflüsse der Menschen reagieren (a), Grünflächen beinhalten (b), sowie Nischen schaffen (c), die für eine bessere Aufenthaltsqualität sorgen. Dabei wird stets auf die Trennung zwischen öffentlichen und privaten Freiräumen geachtet.
Das Projekt basiert auf der modularen Anordnung der Erschließung und der Wohnungen auf einem 5m x 5m Raster. Diese Module können auf den freien Baufeldern passend zur jeweiligen Situation angeordnet werden. Die EG Zone wird erhöht, wodurch mehr Privatheit für die Wohnungen entsteht, sowie Blickbeziehungen der Passanten mit dem multifunktionalem Kellergeschoss entstehen. Durchlaufende Balkonstreifen und die Skelettstruktur ermöglichen flexible Grundrisse.